Viele Besucher stellen immer wieder die Frage nach dem WOHER des Bergmannsgrußes "Glück Auf". Hier nun die Antwort:
Obwohl die Wurzeln dieses Grußes im erzgebirgischen Erzbergbau liegen, gilt „Glück auf" heute ganz allgemein als Bergmannsgruß, im Hüttenwesen, in
der Metallurgie und auch bei den Halloren ist dieser Gruß gebräuchlich geworden. Im Ausland gilt „Glück auf" (in der Übersetzung des entsprechenden Landes) heute als allgemeiner
Bergmannsgruß.
Wir begegnen ihm in Gedichten und Liedern; sein Ursprung liegt im Erzbergbau. Als Gruß wurde er im Erzgebirge, als der Silberbergbau in Blüte stand, auch
von einem großen Teil der nicht im Bergbau beschäftigten Erzgebirgsbevölkerung übernommen und war daher allgemein gebräuchlich..
Was heißt nun „Glück auf"? Eindeutig ist es nicht zu erklären. Nach mündlichen Überlieferungen sollen diese zwei Worte den Wunsch ausdrücken, der Bergmann möge nach der Schicht aus dem Dunkel des Schachtes wieder glücklich aufsteigen an das Tageslicht.
Eine andere Auslegung deutet den Gruß so: „Glück! Tu' mir den Gang auf!" Wahrscheinlicher erscheint die Erklärung, wonach „Glück auf" die Kurzform eines Grußes ist, den man dem anfahrenden Bergmann zurief und der vollständig lautet: „Bergmann! Ich wünsche Dir Glück, der Gang tue sich Dir auf!". Mit anderen Worten heißt das: Ich wünsche Dir viel Erfolg und daß Du bei Deiner Arbeit auf reiche Erze stoßen mögest.
Nach einem bergmännischen Wörterbuch von 1882 ist „Glück auf" der zu jeder Tageszeit übliche Bergmannsgruß, nach Theodor Körner „Der Berge uralt Zauberwort": '
„Glück auf! mein Ruf hinab den Schacht,
Glück auf! mein Wunsch in Bergesnacht,
Glück auf! mein Gruß dem Sonnenlicht.
Glück auf! mein Trost, wenn's Auge bricht."
Theodor Körner, der 1813 als Freiheitskämpfer im Lützow'schen Freikorps fiel, war Student an der Bergakademie Freiberg.
In der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts galt „Glück auf" neben „Weidmannsheil" auch als Jägergruß, war aber auch bei Schmieden und „Fleischhackern" gebräuchlich.
Im Jahre 1674 fand sich das Grußwort „Glück auf" im Festprogramm zum Freiberger Gregoriusfest an vier verschiedenen Stellen des Textes. Aus einer dieser Textstellen geht klar hervor, daß es sich dabei um einen Gruß des Bergmannes handelt, denn wörtlich lautet die Stelle „ich aber (will) dir Glückauff zu schreyen".
1676 wurde dieses Grußwort wiederum in einem Programm zum Gregoriusfest verwendet.
1678 tauchte „Glück auf" anläßlich eines bergmännischen Aufzuges in Schneeberg auf.
„Glückauf" als Gruß geht auch aus einer Begebenheit bei Johanngeorgenstadt hervor. Bei Johanngeorgenstadt gab es eine „Glück-auf "-Fundgrube, die ihren Namen davon erhalten haben soll, weil 1672 seine „kurfürstliche Durchlaucht Johann Georg II. daselbst den schürfenden Bergleuten Glückauf! geboten, auch selbst Kuxe angenommen habe."
Ebenfalls 1672 erscheint „Glückauf" in einem „Gutachten" für einen Kux-Händler zur Verleihung der „Einsiedler "- Fundgrube im Freiberger Revier. Das
Gutachten beginnt mit den Worten: „Glück auff Glück auff! Herr Kux-Händler...", und das Gutachten schließt mit den Worten: „. . . . So wird sich endlich bey euch und mir uff unsere
hineingesteckte Zubusse gute Ausbeute erweisen. Unterdessen Glück auff!".
Im Jahre 1680 erschien in Leipzig eine Dissertation des erzgebirgischen Chronisten Christian Meltzer über bergmännisches Leben und Treiben. Der Titel dieser Dissertation lautet: „Glück Auff! DE HERMUNDURO-RUM METALLURGIA ARGENTARIA.
Vom Ertzgebürgischen Silber-Bergwerck".
Die 1. Strophe eines Marienberger Hochzeitsgedichtes aus dem Jahre 1670 beginnt mit folgenden Worten:
„Glück auf, Glück auf ihr Hochzeitgäst, Hört an das Singen So werde ich bringen zu diesem Fest...".
Als wahrscheinlicher Zeitraum für die Einführung des Ausspruches „Glückauf" in den Sprachschatz des Freiberger Bergbaues werden die Jahre zwischen 1669 und 1674 genannt.
Vom Erzgebirge ausgehend breitete sich dieser Gruß schnell auch auf andere Länder und Bergbaugebiete aus. 1680 tauchte „Glückauf" als Grubenname bereits im Harz auf, und 1681 fand „Glückauf" auch als Gruß in Thüringen Verwendung.
Man darf mit Gewißheit vermuten, daß der Ausruf „Glückauf" unter den Bergleuten zu dieser Zeit bereits üblich war und daher schon vorher entstanden sein mußte.
Zusammenfassend kann man feststellen, daß der Ausspruch „Glückauf" zwischen den Jahren 1556 und 1611 entstand, und seine Wurzeln im erzgebirgischen Silberbergbau liegen. Von hier aus fand dieser schöne und jahrhunderte alte Gruß Eingang in alle Zweige des Bergbaues und des Hüttenwesens und somit auch in unser Mansfelder Land.
Literaturverzeichnis: Verwendung unter: Kunis, R.: Ursprung und Alter des Bergmannsgrußes „Glück auf" Unsere Heimat, Heft 12/1976, und Heft 1/1977 Herausgeber: Kulturbund der DDR, Marienberg